Der letzte europäische Wildfluß in Albanien wird nun ein Nationalpark.
Der Vjosa-Fluß wurde noch nie begradigt und fließt ganz ursprünglich durch Albanien.
Noch bis vor Kurzem schwebte hier die Gefahr menschlicher Zerstörungslust an der Natur über diesem Gebiet.
Es sollten dort 9 Wasserkraftwerke gebaut werden.
Doch nun entschied sich die albanische Regierung für einen Nationalpark mit sanften Tourismus.
Sie arbeiten mit den Naturschutzverbänden zusammen für dieses Projekt.
Und den Strom, den man ursprünglich über Wasserkraft erzeugen wollte, holt man sich zukünftig über Sonne und Wind an anderen Stellen.
Vielleicht wird bald für manchen eine Reise nach Albanien anstehen, in den Nationalpark Vjosa. Damit unterstützt man als Tourist zugleich dieses Projekt.
Auf jeden Fall ist dies eine der guten Nachrichten, die wir alle in diesen Zeiten so sehr gebrauchen können.
In der Ostsee zwischen Fehmarn und Lolland wird ein unterirdischer Tunnel für Autos und Bahn gebaut. Hier ist der Belt mit seinen einmaligen Ostsee-Riffen, ein besonderer Lebensraum für Meeresbewohner und -pflanzen. “Riesige Bagger sollen von Schiffen aus einen mehr als 100 Meter breiten und mehr als 60 Meter tiefen Graben durch den empfindlichen Ostseeboden graben. Mehr als 18 Kilometer lang!!! Gewaltige Betonteile sollen dann in diesen gigantischen Graben abgelassen werden” Das wühlt den Sand auf und verdunkelt alles, die am Boden lebenden Wesen werden getötet oder vertrieben. Es ist ein Höllenlärm der auch die seltenen Schweinswale vertreibt.
Das Video ist vom Nabu, (sie haben auch Klage erhoben), die Petition vom BELTRETTER-Team. Bitte unterschreibe die Petition und teile sie. Danke!
Deshalb sind sie gestreßt, werden krankheitsanfälliger, schreckhafter oder suchen sich woanders eine Bleibe – die aber oft schon von anderen Fischen besiedelt ist…
Wenn Du möchtest, daß es den Schweinswalen und ihren Meeres-Freunden auch in unseren Gewässen gut geht, dann unterschreiben bitte die Petition vom BUND für “Mensch mach leise”
Die Natur als Ganze ist bereits das Paradigma eines Haushalts der Gemeingüter. Nichts in ihr ist Monopol, alles ist Open Source.
Der Biologe und Philosoph Andreas Weber schreibt seit einigen Jahren von einem radikalen Ansatz des Umdenkens im Hinblick auf unseren Platz in der Welt und dem Umgang mit ihr und unserem Leben darin. Er hat in einem Plädoyer im SWR seine Sicht selbst dargestellt: Zurück zur beseelten Natur – Plädoyer für einen Perspektivwechsel
Andreas Weber spricht mir mit diesem Plädoyer aus dem Herzen, denn er erzählt von etwas, das ich schon als Kind wusste, es jedoch unterwegs im Leben immer wieder mal vergas. Inzwischen vergesse ich es nicht mehr und hoffe, es werden immer mehr, die es auch nicht mehr vergessen können.
In der Zeitschrift Oya in Oya 01/2010 können wir dazu weiter lesen:
’ Das Streben nach Freiheit scheint die einzige Maxime der Menschen zu sein, nichts darf die Freiheit in Frage stellen. Der Philosoph und Biologe Andreas Weber zeigt, dass Freiheit von kurzer Dauer ist, wenn sie nicht der Verbundenheit mit dem mehr-als-menschlichen Leben entspringt. Die Idee der Gemeingüter, ein von allen geteiltes Leben, fordert uns heraus, das Paradox von Freiheit und Verbundenheit zu integrieren.
Ein Satz bildet den Gravitationspunkt unserer Epoche des haltlosen Fortschritts. Er lautet: »Im Zweifel für den Menschen.« Diese Grundüberzeugung eint bis heute alle Lager. Sie leitet die Post-Kapitalisten, in deren Augen die gesamte Biogeosphäre eine Ressource für den Markt ist. Sie inspiriert die Neo-Marxisten, denen es um die technische Verbesserung und massenhafte Anhebung der Lebensumstände geht. Sie erfüllt auch die Grünen, die mit Öko-Effizienz Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen wollen.
Um das Problem des Mangels zu lösen, das die Menschheit seit jeher begleitet, haben wir unsere Welt in zwei Wirklichkeiten aufgeteilt: Hier die Menschen, ihre Wirtschaft, ihre Kultur – und dort der Rest der belebten und unbelebten Welt. Uns leitet ein Denken, das einzig das Humane zum sinnvollen Projekt erklärt, alles andere aber zur bloßen Ressource herabwürdigt. Schon lange haben wir die Gemeinschaft mit dem Leben auf der Erde aufgekündigt und das siamesische Band der Loyalität zwischen allem Lebendigen durchschnitten. Gerade die Klimadebatte, die das beispiellose Artenschwinden völlig aus den Augen verloren hat, zeigt: Es geht allein um unsere Rettung.
Was aber, wenn unsere Rettung ohne die aller anderen Wesen nicht möglich wäre? Was, wenn es den Menschen allein gar nicht gäbe, sondern er nur als Teil einer Gemeinschaft lebendiger Bezüge, Sinn- und Nahrungsflüsse existierte? Was, wenn wir die Gemeinschaft der Menschen schädigten, indem wir das Band zum übrigen Leben zerfasern lassen?
Eines sollte hellhörig machen: Der neuzeitliche Fortschrittsweg hat, trotz aller Beteuerungen, nicht nur den Abstand zur Natur, sondern auch die Spaltung zwischen den Menschen immer nur tiefer gemacht. Nie zuvor, nicht zur Zeit des Sonnenkönigs und nicht zur Zeit der Pyramiden, standen einer so großen Zahl von Zerlumpten und Hungernden so wenige unermesslich Reiche gegenüber wie jetzt. Die Trennung der Natur und der Menschen, vorgenommen zum Wohle der Menschlichkeit, bewirkt, dass immer mehr Menschen alles hergeben müssen, was sie von Natur aus besitzen: ihren Körper, das Recht auf Unversehrtheit, ihre biologische Ganzheit. Die Versklavung der Natur brachte damit nicht die verheißene Befreiung mit sich, sondern im Gegenteil eine nie dagewesene Unterwerfung der Menschen. ’
von Andreas Weber Hier weiterlesen (die Betreiber freuen sich über eine Spende)