Tierrechte für Elefanten?
Quelle:https://netzfrauen.org/wp-content/uploads/2022/06/Happ35.jpg

In New York hat ein Gericht am 14.Juni 2022 darüber entschieden, ob ein bestimmter Elefant in einem Zoo eine Rechtspersönlichkeit hat.
Für diesen Elefanten hatte ein Tierschutzverband eine entsprechende Klage eingereicht.
Immerhin wurde die Klage nicht abgewiesen.
Was Tierrechts-Befürworter schon als Erfolg ansehen.

 

Das Urteil lautete gegen die Anerkennung der Rechtspersönlichkeit des Elefanten mit    2 zu 7 Stimmen .
Die beiden befürwortenden Richter waren der Ansicht, es hat ‘ein hoch entwickeltes Lebewesen wie ein Elefant einen Anspruch auf Führung eines natürlichen Lebens. Das Leben eines Elefanten in einem Zoo sei demgegenüber „von Natur aus ungerecht und grausam“.’

In Argentinien wurde einer Schimpansin eine Rechtspersönlichkeit von einem argentinischen Gericht zuerkannt .
Leider wird dieses Urteil nicht international als wegweisend betrachtet.

Das New Yorker Gericht beschäftigte sich besonders mit den Auswirkungen eines Anspruchs von Tieren auf ihre Rechtspersönlichkeit.
Hierbei erkannten die Richter naheliegend, daß ein Elefant im Zoo ein noch verhältnismäßig erträglicheres Leben führe, als die üblichen Tiere, die Menschen töten und essen wollen und schlecht halten.
Letztlich wurde die Auswirkung eines Urteils pro Anerkennung der Rechtspersönlichkeit eines Tierens vom Gericht als so gravierend eingeschätzt, dass dies besonders betont wurde: ‘In seinem Urteil wies das Gericht ausdrücklich darauf hin, dass die Anerkennung eines Anspruchs eines Elefanten auf Freilassung aus dem Zoo den Wertekanon moderner Gesellschaften erheblich ins Wanken bringen und sich destabilisierend auswirken könnte.’

Wir erkennen also, daß es seitens des Gerichtes weniger ein Problem mit dem Elefanten selbst gibt, sondern damit, daß wir Menschen nicht mehr Tiere gefangen halten, töten und essen dürften, wenn sie Rechtsperönlichkeiten wären.
Um es noch deutlicher zu sagen: es gibt ein Problem mit den Menschen.
Nicht mit dem Elefanten.

Tierrechte für Elefanten?
“Der Elefant kann die Gesetze nicht lesen, also ist der dumm und für ihn gilt das Gesetz nicht.”
Goya, andere Gesetze für das Volk

Für mehr Informationen:

Eigene Rechtspersönlichkeit für Tiere
https://www.haufe.de/recht/kanzleimanagement/eigene-rechtspersoenlichkeit-fuer-tiere_222_572630.html

New Yorker Gericht verurteilt Elefantin Happy zu lebenslanger Haft

New Yorker Gericht verurteilt Elefantin Happy zu lebenslanger Haft- New York court gives elephant Happy, who has been confined to one acre at the Bronx Zoo for over 45 years, life sentence

Freiheit für Cecilia
https://www.emma.de/artikel/freiheit-fuer-cecilia-333841

Zooethik und Tierrechte
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/zoo-2021/327652/zooethik-und-tierrechte/

Zirkus und Tierrechte

Zirkus

Missbrauchsbeziehung zwischen Tier und Mensch durchbrechen
https://www.goethe.de/prj/zei/de/nac/23106822.html

Menschliche Überheblichkeit (2002)
https://www.emma.de/artikel/tierrechte-menschliche-ueberheblichkeit-263622

Haben-Rock: Leben in unserer gewinnorientierten Kultur - Update
Wir leben in einer gewinnorientierten Kultur,
die auf 3 Säulen beruht:

Eigentum Profit Macht

 

Dieser Post erschien im Dezember 2013 im alten Werawelt-Blog, 
- hier nun mit einem kleinen Update

Das Prinzip, nach dem in unserer Kultur gehandelt wird, sagt daß es niemanden etwas angeht, wo und wie jemand sein Eigentum erwarb und auch nicht, was er damit tut – so lange nicht gegen Gesetze verstossen wird.

Das Motto lautet dabei: Eigentum zu erwerben, es zu behalten und zu vermehren, also Profit daraus zu schlagen.

Doch die meisten Menschen haben gar nicht so viel Geld, um das zu tun.

Also hängen sie besonders an dem, was sie bereits besitzen und versuchen, wenigstens so billig wie möglich einzukaufen und das wenige Geld auf diese Weise zu bewahren und zu vermehren.

Wer aber kaum Geld und Besitz hat, der ist als Mann in einer patriarchalischen Kultur (Männerherrschaft) wenigstens noch “Eigentümer” seiner Ehefrau(en) und mehrt seinen “Besitz” durch die Zeugung von Kindern.

Menschen zu besitzen hat eine jahrtausende lange Tradition.

Sie wird durch bessere Lebensverhältnisse, durch Fortschritte in Forschung und Technik und durch die Emanzipation der Frauen, Kinder und Jugendlichen in unserer Kultur allmählich überholt.

Um weiterhin der Maxime nach Eigentum, Profit und Macht entsprechen zu können, müssen wir unseren Besitz woanders suchen:

  • im Liebespartner,
  • in Freunden,
  • in der eigenen Gesundheit,
  • in Menschen die für uns arbeiten,
  • in Gott
  • oder im eigenen Ich.

Wer seine Ansichen, seine sozialen Umgangsweisen und Gewohnheiten als Besitz ansieht, der fühlt sich in seiner persönlichen Sicherheit bedoht, wenn Kritik daran auftaucht. Das eigene Ich, die eigenen Freunde, die eigene körperliche und psychische Verfassung als eigenen Besitz zu betrachten, führt dazu, daß jemand aus sich selbst, aus Menschen und Lebenwesen Dinge macht, die man besitzen kann, haben kann.

Dienen diese Dinge dazu, das persönliche Sicherheitsgefühl zu stärken, dann dürfen sie kein eigenes Leben und Empfinden haben. Die Beziehungen zu sich selbst und anderen sind dann tote Beziehungen, tiefgefroren im Zustand von Besitz und Kontrolle. Da der Besitz von Dingen nur das Sicherheitsgefühl stärkt aber nicht die Zufriedenheit mit sich und anderen, soll dieser Mangel reflexartig durch noch mehr Besitz ausgeglichen werden. Das ist anerzogen.

Die hieraus resulitierende Besitzgier zeigt sich in unserer Kultur z.B. in sozialen Internetplattformen, wo die Betreiber Möglichkeiten bieten „Freunde“ anzusammeln und auszustellen wie Dinge in einem Setzkasten; sie zeigt sich z.B. in reichhaltigem und häufigem Essen mit möglichst vielen Produkten von noch lebenden oder aus schon getöteten Tieren, was derzeit in einer Flut an „Koch-Shows“ in den Medien gipfelt; sie zeigt sich z.B. in „Flatrates“ man für Telefonate buchen kann oder als Freier bei Zuhältern in Bordellen.

Immer noch gilt das kindliche Credo des unersättlichenich will Freiheit haben von ….“, ohne zu wissen, daß es auch ein erwachsenes und zufriedenes „Freiheit zu ….“ gibt.

Besitzgier, die intensiv kulitiviert wird in der kapitalistischen Konsumgesellschaft seit c.a. 60 Jahren (in Deutschland) bis über 100 Jahre (in USA), führt zwangsläufig auch heute noch zur Ausbeutung derer, die sich nicht wehren können, die von keiner Lobby unterstützt werden, die keine Rechte haben oder sie ihnen mit Gewalt vorenthalten werden.

Das führt in unserer Kultur zu erschreckenden Auswüchsen, so massenhaft wie nie zuvor. Das wollte viele Jahre lang niemand wahr haben.

  • Dazu gehören z.B. auf der Welt Millionen Menschen, die hungern weil sie auf ihren Felder nur Ernten für unsere Kultur erzeugen dürfen und sie kaum Geld dafür erhalten.
  • Dazu gehören z.B. in unserer Kultur in Deutschland jährlich 12 Milliarden getöteter Tiere, die oft vorher qualvoll gezeugt, gehalten und geschlachtet werden.
  • Dazu gehört massenhafter Menschenhandel mit Kindern und Frauen aus ärmeren Ländern, die „verkauft“ werden auch in unsere Kultur, wo sie sich in Bordellen, auf dem Straßenstrich oder in versteckten Behausungen qualvoll wund schuften müssen – Deutschland ist seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2002 Sextourismusland Nr. 1 in Europa und Drehscheibe des Menschhandels.

Menschen verhungern in ärmeren Länder und wir schmeissen tonnenweise die Nahrung in den Müll, die sie für uns produzieren, das wissen wir schon lange, doch es ändert sich nichts.

Entführte Frauen werden gequält von Männern in Deutschland, das ist lange bekannt aber niemand ändert es.

Tiere erleiden unglaubliche Greuel in abgeschotteter Massentierhaltung, Massenzucht und Massenschlachtungen im Billiglohn-Akkord, das ist lange bekannt, doch ändern tut sich nichts.

So lange es keine Gesetze gibt, die der nie gesättigten Besitzgier Grenzen setzt und eine Richtung aufzeigen, so lange werden solche „Konsumenten“ in unserer Kultur ihre Skrupel verdrängen und weiterhin krampfhaft an ihren zerstörenden Handlungsweisen festhalten, weil sie glauben, darin persönliche Sicherheit zu finden, und weil es ja ihre Nachbarn, Kollegen und Freunde ebenso tun. Aufklärung, um die „Macht der Konsumenten“ in mitmenschlichere Bahnen zu bewegen, ist nur mit grossen, massenmedialem Aufwand möglich. Den können in der Regel eher die finanzieren, die von unserer blinden Habgier leben und ihre Gelder lieber diesem Sinne einsetzen.

Seit wann lässt denn unser Land zu, daß Freiheit soweit geht, anderen zu schaden? Seit wann geben wir dem einen Leid den Vorzug gegenüber einem anderen?“

(Zitat aus der Rede von Najat Vallaud-Belkacem am 29.11.2013 im französischen Parlament Quelle: EMMA Heft Janua/Februar 2014 Seite 92-95)

Wir können noch denken und lieben und nicht nur funktionieren. Wir werden wie Menschen leben und nicht nur konsumieren“

(Zitat aus „Haben-Rock“ von Checkpoint-Charly mit Ton,Steine,Scherben, LP 1979).

Haben-Rock: Leben in unserer gewinnorientierten Kultur - Update

 

 

 

 

Haben-Rock von Checkpoint-Charly auf Youtube

 

Für mehr Informationen

Haben oder Sein von Erich Fromm

https://www.getabstract.com/de/zusammenfassung/haben-oder-sein/20355

Ist Glück machbar?

https://werawelt.wordpress.com/2012/09/24/glueck-machbar-14868884/

Menschenhandel

http://de.wikipedia.org/wiki/Menschenhandel

EMMA

http://www.emma.de/

Deutsche essen über 12 Milliarden Tiere pro Jahr (Stand 2010).

http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/deutsche-essen-uber-12-milliarden-tiere-pro-jahr

Fleischproduktion und Tiermisshandlung

http://vegetarisch-leben.de/buch/fleischproduktion-tiermisshandlung.html

Erich Fromm“ von T.Aichele

http://www.fsi-philo.uni-wuerzburg.de/fileadmin/ext00107/_temp_/Vortrag_Fromm.pdf

Neid und Selbstbestimmung

https://werawelt.wordpress.com/2012/09/28/neid-selbstbestimmung-14901559/

Politik des Hasses

https://blog.werawelt.de/politik-des-hasses/

In vier Schritten zur Alleinherrschaft

https://blog.werawelt.de/in-vier-schritten-zur-alleinherrschaft/

Haben-Rock

http://www.youtube.com/watch?v=AVw0EFfx2uk

 

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